Glossar

B

Bauchwanddefekte

Bei angeborenen Bauchwanddefekten ist die Bauchdecke des Ungeborenen nicht vollständig verschlossen. Durch die Lücke können innere Organe aus dem Bauchraum austreten.

 

Die häufigsten Formen dieses Defektes sind die Omphalozele (Nabelschnurbruch) und die Gastroschisis (Bauchspalte).

Blutgruppenunverträglichkeit

Kind und Mutter müssen nicht die gleich Blutgruppe oder den gleichen Rhesusfaktor haben. So kann die Mutter zum Beispiel die Blutgruppe 0 und das ungeborene Kind die Blutgruppe A oder B haben oder das Kind Rhesusfaktor negativ und die Mutter Rhesusfaktor positiv sein. Wenn Mutter und Kind unterschiedliche Blutgruppen aufweisen, kann die Mutter während einer Schwangerschaft Antikörper gegen die Blutgruppenmerkmale des Kindes entwickeln. Dies erfolgt jedoch nur, wenn mütterliches und kindliches Blut direkt in Kontakt gelangen wie zum Beispiel bei der Geburt, einer Fehlgeburt oder bei einer vorzeitigen Plazentalösung. Da das erste Kind nach der Geburt nicht mehr mit dem mütterlichen Blut in Kontakt kommt, kann es durch die Antikörper nicht geschädigt werden. 

 

Anders sieht es bei einer erneuten Schwangerschaft aus. Die bei der ersten Schwangerschaft gebildeten Antikörper können über den Mutterkuchen (Plazenta) in den kindlichen Blutkreislauf gelangen und bei ihm unter Umständen sehr schwere Schäden verursachen. Vor allem bei einer Rhesusunverträglichkeit reagiert das Immunsystem der Mutter stark. Es zerstört die roten Blutkörperchen des Kindes, wodurch es zu einer fetalen Anämie kommen kann. Diese muss dann bei schweren Formen bereits im Mutterleib mit einer Bluttransfusion behandelt werden.

Um einer Rhesusunverträglichkeit vorzubeugen erhält deshalb jede Rhesus-Faktor-negative Mutter während der Schwangerschaft und nach der Geburt eine sogenannte Anti-D-Prophylaxe.

 

Die AB0-Unverträglichkeit hat sie in der Regel kaum Folgen für das Kind. Dennoch raten die Ärzte zu einer genauen Überwachung der Schwangerschaft. Manchmal tritt hierbei nach der Geburt zum Beispiel eine Neugeborenen-Gelbsucht auf. 

Blutsverwandtschaft (Konsanguinität)

Unter Blutsverwandtschaft versteht man die genetische Verwandtschaft von Personen. Blutsverwandte Menschen stammen entweder voneinander ab oder haben einen oder mehrere gemeinsame Vorfahren.

 

Bei blutsverwandten Paaren steigt das Risiko für Fehlbildungen beim gemeinsamen Kind stark an. So ist bei relativ engen blutsverwandten – zum Beispiel bei Cousine und Cousin ersten Grades – die Gefahr für die Vererbung von genetisch bedingten Krankheiten etwa doppelt so groß wie bei nichtverwandten Eltern.

Auch die Zahl der Totgeburten steigt bei einer solchen Elternkonstellation stark an.

 

Der Grund dafür ist der erhöhte Anteil übereinstimmender Erbanlagen der verwandten Partner. Cousin und Cousine ersten Grades haben ein Achtel ihrer Gene gemeinsam. Bei Cousin und Cousine zweiten Grad ist es noch ein Zweiunddreißigstel. Bei solchen Partnerschaften, die sich ein Kind wünschen, wird eine genetische Beratung mit Risikoabschätzung angeraten.