Glossar

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Spina bifida aperta

Eine Spina bifida aperta– auch offener Rücken oder Spaltwirbel genannt – ist eine Fehlbildung der Wirbelsäule, die zu den Neuralrohrdefekten gehört. Normalerweise verschließt sich das Neuralrohr, aus dem die Wirbelsäule und das Rückenmark hervorgehen, innerhalb der ersten vier Schwangerschaftswochen. Bei einer offenen Spina bifida geschieht dies nicht oder unvollständig. Häufig bildet sich zusammen mit den Hirnhäuten ein vorgewölbter Bruchsack (Myelomeningozele). Da das das Rückenmark bzw. das Nervengewebe mit Fruchtwasser direkt in Kontakt tritt, kann es zu einer weiteren Schädigung der Nervenschädigung führen. Eine Spina bifida aperta kann je nach Schweregrad Symptome wie Missempfindungen oder Lähmungen der Beine sowie Blasen- und Darmentleerungsstörungen verursachen.

Bei Defekten, die bis oberhalb des 2. Lendenwirbels reichen, muss in allen Fällen mit der beschriebenen Symptomausprägung gerechnet werden. Ist der Defekt tiefer im sakralen Bereich (Kreuzbein), ist die Prognose bezüglich der Gehfähigkeit günstiger. 

 

Während der Schwangerschaft ist der offene Rücken im Ultraschall sichtbar und kann nach der Geburt operativ verschlossen werden. Um einer Spina bifida aperta vorzubeugen, sollten Frauen, die eine Schwangerschaft planen, auf eine folsäurreiche Ernährung achten und zusätzlich bis zur zwölften Schwangerschaftswoche täglich ein Nahrungsergänzungsmittel mit mindestens 400 µg Folsäure einnehmen.